Michael Schubert, Geschäftsführer der INTEG GmbH, über die Mitarbeitenden (mit Behinderung) innerhalb der Tochterfirma der Samariterstiftung
Die INTEG GmbH, als Tochterfirma der Samariterstiftung mit Sitz in Aalen, beschäftigt zwischen 30 bis 40 Mitarbeitende. Eine Unterscheidung zwischen Beschäftigten, also den Personen mit Behinderung und Mitarbeitenden ohne Behinderung, wie dies in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) üblich ist, gibt es in der INTEG nicht. „In unserer Inklusionsfirma INTEG unterscheiden wir nicht. Bei uns sind alle Mitarbeitende, teilweise eben mit oder ohne Schwerbehinderung“, erklärt Michael Schubert. „Der Anteil der Mitarbeitenden mit Schwerbehinderung liegt um die 40 Prozent, wobei Personen mit weiteren Handicaps dazukommen. Alle Mitarbeitende sind auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt und sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Ein Unterschied zu den Werkstätten.“
Inklusionsunternehmen, wie die INTEG, verwirklichen als Ziel die gleichberechtigte Teilhabe für schwerbehinderte Menschen mit Unterstützungsbedarf, jedoch als Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes. Zudem müssen sie den hohen Ansprüchen der sozialen Marktwirtschaft mit ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität gerecht werden. „Inklusionsunternehmen, wie die INTEG, verbinden Menschlichkeit mit den wirtschaftlichen Anforderungen“, so Schubert über das Spannungsfeld, indem sich Inklusionsfirmen bewegen, die auf keine Grundfinanzierung, beispielsweise für die Betreuung, zurückgreifen können.
Der Weg der rund 40 Mitarbeitenden zur INTEG ist ganz unterschiedlich. In der Regel bewerben sich die Mitarbeitenden mit Berufsausbildung, wie in jedem anderen Unternehmen auch auf einen Arbeitsplatz. Der Weg von Mitarbeitenden mit Behinderung ist vielfach ein anderer. „Häufig vermitteln uns die Integrationsfachdienste und Reha-Träger Personen. Ein weiterer klassischer Weg ist die Nähe zu unseren Ostalb-Werkstätten. Job-Coach oder Sozialdienst sind eingebunden oder werden durch den Gruppenleiter auf mögliche Kandidaten aufmerksam gemacht. Beschäftigte, für die der Schritt in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu groß wäre, die jedoch in den Werkstätten gute Arbeitsleistung zeigen, motiviert sind und sich weiter entwickeln möchten, sind hierbei Kandidaten für die INTEG. In Praktika können sie sich ausprobieren, lernen dabei sich und ihre Fähigkeiten einzuschätzen“, beschreibt Schubert den Weg in die INTEG. Verläuft das Praktikum für alle Beteiligten gut, folgt meistens ein Arbeitsvertrag und die INTEG ist neuer Arbeitgeber. Oder aber es folgen weitere Praktika bei Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes, abhängig von den Interessen der Beschäftigten. Ganz egal ob Praktika in der INTEG oder bei anderen Firmen – das Netz der Werkstätten ist bei einem Scheitern da und fängt die Menschen mit Behinderung auf.
Die große Anzahl an unterschiedlichen Betrieben innerhalb der INTEG, von Handwerk, Elektrotechnik, Gastronomie bis hin zur Reinigung, bietet für viele Interessierte einen guten Einstieg. Hinzu kommt, dass in kleinen Einheiten zwischen 5 bis 15 Mitarbeitenden gearbeitet wird und abhängig von gesetzlichen Voraussetzungen Berufsausbildungen als Werker möglich sind. Schubert unterstreicht: „Innerhalb der INTEG besteht für die Mitarbeitenden mit Behinderung große Unterstützung. Ein Abgleich zwischen den betrieblichen Erfordernissen und den individuellen Möglichkeiten der Mitarbeitenden gibt Sicherheit. Wir haben die Menschen im Blick.“ Es folgt ein dritter Teil zur Serie INTEG GmbH.
Im dritten Teil der Serie geben wir einen Einblick in einen Arbeitsbereich der INTEG GmbH.