Das EAG-Mensa-Team der INTEG in Oberkochen kocht täglich frisch für hunderte Gäste
Über 440 Mahlzeiten werden tagtäglich in der Mensa des Ernst-Abbe-Gymnasiums (EAG) in Oberkochen zubereitet. Für das leckere und abwechslungsreiche Essen erntet das Mensateam jede Menge Lob. Seit der Gründung vor zehn Jahren schreibt das Integrationsprojekt der INTEG GmbH Erfolgsgeschichte.
In der Mensaküche am Ernst-Abbe-Gymnasiums (EAG) herrscht konzentrierte Betriebsamkeit. Hauswirtschaftsmeisterin Andrea Schmid hebt den Deckel eines großen Gulaschtopfes an und schmeckt die Sauce ab, in der das Rindfleisch schmort. Ihre Kollegen vermengen unterdessen die Zutaten für Kaiserschmarrn. Seit den frühen Morgenstunden arbeitet das Mensateam unter Hochdruck und hat dabei ein Ziel vor Augen: Die Mittagszeit. Dann stürmen 150 hungrige Schüler*Innen, etliche Lehrer*Innen und auch Gäste von außerhalb in die Mensa. Das Küchenteam kennt alle beim Namen und weiß auch von manchen Vorlieben, die im Speiseplan durchaus berücksichtigt werden. So gibt es zum Beispiel ein „Lachs-Kartoffelgratin à la Silas“, nachdem ein Schüler namens Silas den entsprechenden Wunsch geäußert hatte.
„Wir verwenden nur frische und regionale Zutaten“, erklärt Andrea Schmid. „Kartoffelsalat aus dem Eimer gibt es bei uns nicht.“ Sie hat sowohl die Qualität im Blick, als auch die Wirtschaftlichkeit des INTEG-Betriebs, in dem Menschen mit und ohne Behinderung miteinander arbeiten. Unterstützung erfährt die Mensa durch die Stadt Oberkochen, die Küche und Ausstattung zur Verfügung stellt.
Während die Mensagäste ihr Mittagessen genießen, ist Thomas Linse längst mit dem Kleinbus unterwegs nach Aalen. Dort beliefert er die Werkstatt an der Hochbrücke, die Förder- und Betreuungsgruppe und das Casino in der Schwäbischen Post – allesamt Einrichtungen der Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb beziehungsweise der INTEG GmbH. Ein städtischer Mitarbeiter von Oberkochen bringt derweil weitere Mahlzeiten zur Sonnenberg- und Dreißentalschule sowie in die Kita und den angegliederten Hort.
Nach und nach leeren sich die Plätze an den Tischen. Eine Fuhre Geschirr nach der anderen findet den Weg in die Spülmaschine. „Wir machen erst Feierabend, wenn alles fertig ist“, lautet die Devise des Teams. Man spürt es deutlich, die Mitarbeiter*Innen brennen für ihren Job.
Andrea Schmid steht in engem Kontakt mit dem Inklusionsberater der INTEG GmbH, Detlef Nerstheimer. Sie kann sich durchaus vorstellen, das Essensangebot weiter auszubauen, allerdings sei das mit dem aktuellen Personalschlüssel nicht machbar. Vor allem die Betreuung und Förderung von Menschen mit Behinderung in der Küche und im Service sei arbeitsintensiv und lasse sich nicht ohne weiteres bewerkstelligen. Man werde den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung im Mensateam nur gerecht, wenn ihnen Mitarbeiter mit einer fundierten pädagogischen Ausbildung zur Seite gestellt würden, ist sie überzeugt. „Anderenfalls kommen wir unter dem gegebenen Druck an unsere Grenzen und darunter würde am Ende die Qualität unserer Speisen leiden.“ Das aber geht für das Team gar nicht. Bei den jährlichen Umfragen zur Kundenzufriedenheit bescheinigen die Gäste dem Team Bestnoten in Sachen Freundlichkeit, Geschmack und Qualität. Auch in jeder Abizeitung wird die Mensa ausdrücklich gelobt – und das, so wünschen sich alle Beteiligten, soll auch in Zukunft so bleiben.